"Positive Aktivität" ist ein wichtiger Teil der Verhaltenstherapie -
vielleicht der Wichtigste.

Das heißt: Etwas tun, das Freude macht.

In einem fernen Land gibt es ein kleines Volk, das verborgen in einem abgelegenen Gebiet lebt und eine alte Kultur und altes Wissen bewahrt hat.

Jede Familie dieses Volkes lebt auf einer eigenen Lichtung. Sie bauen ihr eigenes Gemüse an, leben umweltfreundlich und naturverbunden, haben großes Wissen über die Heilkräfte der Bäume und Pflanzen, und leben in Harmonie mit den Tieren.

Diese Menschen werden als sehr fröhlich, gesund, humorvoll, schön und künstlerisch beschrieben. Sie singen, tanzen, erfinden Geschichten und Lieder.

Die Eltern und Großeltern unterrichten dort die Kinder selbst in Pflanzenkunde, Tierkunde, altem Heilwissen, Kunst und zugleich auch in allen Wissenschaften der modernen Welt, über die sie gut informiert sind. Und wie? Sie stellen den Kindern Fragen. Durch eigenes Nachdenken und Forschen finden die Kinder die Antworten selbst.

Der Sinn ihres Lebens ist, gemeinsam etwas Schönes zu erschaffen - und sich zusammen an dem Geschaffenen zu freuen.

Viele Menschen in diesem Land sind von den Erzählungen über diesen Volksstamm begeistert - und vielleicht sind sie wirklich wahr.

Leute aus einer großen Stadt haben Briefe an dieses Volk geschrieben mit der Bitte, kommen zu dürfen, um in der Nähe eine Siedlung zu errichten und um zu lernen, so zu leben wie diese sagenhaften glücklichen Menschen in der freien Natur.

Aber die Antwort war: "Räumt zuerst dort auf, wo Ihr wohnt, und macht eure Umgebung sauber. Legt abwechslungsreiche Gärten um Eure Häuser herum an, und gestaltet Eure Stadt künstlerisch. Pflanzt Bäume und ernährt Euch von dem, was in Euren Gärten wächst. Lebt mit Liebe. Es soll auch bei Euch schön werden!"

Viele tun dies, werden gesünder, und verkleinern noch so ganz nebenbei ihren ökologischen Fußabdruck. Und schlanke Füße sind schön!

Ich war nicht in diesem fernen Land und habe diese wunderbaren Menschen noch nicht getroffen. Aber was ich von ihnen gehört habe, hat mich inspiriert.

Ich habe begonnen, neben meiner Praxis einen kleinen Garten anzulegen, und bemühe mich, mit der Hilfe meiner Frau, ihn immer schöner zu machen. Vom Parkplatz aus kann man ein Stück davon sehen.

Vielleicht ist das eine Anregung, ein Beispiel für eine "positive Aktivität".

Es gibt so viele Möglichkeiten für positive Aktivitäten mit Kochkunst, Malkust, Baukunst, Sportkunst, Wortkunst, Theaterkunst, Tonkunst, und mit einer ganz neuen Kunst die Du selbst erfindest, und mit Lebenskunst.

Auch aus etwas Kleinem können wir etwas Schönes machen. Genau dort, wo wir jetzt sind.

Nun, was ist Deine nächste Idee?